Alle wissen, was kommt â aber niemand kann es verhindern. Wenn die Pittsburgh Steelers auswĂ€rts spielen, reisen sie einfach zu einem Heimspiel im Stadion des Gegners. Die Fans in Schwarz und Gold sind dann schon da. Das hat Tradition â aber in dieser Saison war es einige Male besonders eindrucksvoll zu sehen.
Warum die Steelers Nation die beste Fangruppe der Welt ist â und was Spieler und Trainer ĂŒber den Heimvorteil bei AuswĂ€rtsfahrten denken.

AuswÀrtsspiele? Kennen die Steelers nicht!
Vor dem NFL-Topspiel gegen Pittsburgh Mitte November hatten die Marketing-Verantwortlichen bei den Washington Commanders die Idee, burgundrote HandtĂŒcher im Stadion auszuhĂ€ndigen, damit ihre Fans das Team noch mehr nach vorne peitschen konnten.
Kenner wissen: einfach nur eine Kopie des legendĂ€ren Terrible Towels. Und keine sonderlich erfolgreiche. Beim Spiel war trotz dieser BemĂŒhungen nur eine Farbe auf den TribĂŒnen zu erkennen â die der goldgelben Towels, die die zahlreich im Commanders-Heimstadion erschienenen Steelers-Fans in der Luft schwenkten.
Es war nicht das erste Mal, dass die reisefreudige und weltweit vertretene Steelers Nation ein Stadion fĂŒr sich eingenommen hat. Erst Mitte Oktober, beim AuswĂ€rtsspiel in Las Vegas, ĂŒbernahmen die Steelers-Fans das Allegiant Stadium der Raiders. Das beeindruckte besonders Head Coach Mike Tomlin und seine Spieler.
Tomlin begann sogar seine Pressekonferenz nach dem Spiel mit einem Shoutout an die Fans: "Ich denke, das Erste, was gesagt werden muss, ist, dass ich ĂŒberwĂ€ltigt von der UnterstĂŒtzung unserer Fans war, der Steelers Nation. Sie sind immer da. Ich fand es einfach groĂartig. Die AtmosphĂ€re in einem AuswĂ€rtsstadion war besonders. Es war etwas Besonderes, ein Teil davon zu sein."

Zwei Tage spĂ€ter war der Cheftrainer immer noch begeistert: "Wie ich nach dem Spiel erwĂ€hnt habe, was soll man zu der UnterstĂŒtzung sagen, die wir in Vegas hatten? Die Steelers Nation ist etwas Besonderes. Wir nehmen das nicht als selbstverstĂ€ndlich hin. Wir schĂ€tzen es wirklich sehr. Nicht nur in Bezug auf die UnterstĂŒtzung, sondern auch auf die Anwesenheit und den LĂ€rm der Menge."
So feiern die Spieler den Support
Gerade die neueren Steelers-Stars seien beeindruckt vom Support, so Tomlin. Die folgenden Zitate dĂŒrften als Beweis ausreichen:
- Cornerback Donte Jackson: "Meine Teamkollegen haben mir vorher von Las Vegas und Atlanta erzĂ€hlt. Also hat man es irgendwie von ihnen gehört. Aber ins Spiel zu gehen, es zu sehen und zu erleben, war einfach verrĂŒckt. Die 'Defense'-Sprechchöre waren heftig. Bevor ich die Interception gefangen habe, dachte ich, wir wĂ€ren zu Hause im Acrisure Stadium. Der Support bedeutet uns eine Menge. Ich erinnere mich, wie T.J. Watt uns auf dem Feld sagte: 'Hey, uns gehört das Publikum. Sorgt einfach dafĂŒr, dass das Publikum weiter bei uns ist.' Und wir alle waren da drauĂen und haben sie auf unsere Seite gebracht. Man sieht, wie sehr sie mitfĂŒhlen, wie wir uns auf dem Feld fĂŒhlen. Es war definitiv eine groĂartige Erfahrung."

- Linebacker Patrick Queen: "Ich erinnere mich, wie ich aus dem Tunnel auf das Spielfeld gelaufen bin, und ĂŒberall war Gelb, bei einem AuswĂ€rtsspiel, und das in Vegas. Dass unsere Fans so mitreisen, ist verrĂŒckt. Normalerweise gibt es das bei NFL-Teams nicht so stark. Ich schĂ€tze die Fans sehr. Sie geben uns alles, was sie haben. Sie lieben die Steelers. Und das ist es, was einen dazu bringt, noch hĂ€rter fĂŒr sie zu spielen â einfach wie sehr sie ihr Team lieben."
Die besten Fans der Welt
Woher kommt dieses PhĂ€nomen? Eine ErklĂ€rung ist: Die Steelers sind eine Lebenseinstellung. Das ist spĂ€testens dann klar, wenn man ihre Geschichte als Team der Arbeiterklasse kennenlernt. Die vergleichsweise kleine GroĂstadt Pittsburgh mit rund 300.000 Einwohnern stellt einen recht kleinen NFL-Markt dar. Dennoch sind an Spieltagen ĂŒberall in den USA schwarz-goldene Trikots zu entdecken, sei es auswĂ€rts oder zu Hause in Pennsylvania.

Pittsburghs Team ist landesweit und ĂŒber die Grenzen hinaus beliebt â sechs Super-Bowl-Titel haben dazu sicher ihren Teil beigetragen. Viele Amerikaner erkennen sich in der IdentitĂ€t der Steelers wieder. Sie wissen, was harte Arbeit bedeutet â und dass ihre Lieblingsmannschaft genau dafĂŒr steht. Deshalb ist es wenig ĂŒberraschend, dass das Team auch bei AuswĂ€rtsspielen zahlreich von seinen Fans unterstĂŒtzt wird.
Steelers Nation ist ĂŒberall.
Steelers Nation Germany lĂ€dt nach MĂŒnchen ein
Ăberall bedeutet deshalb auch Deutschland â genauer gesagt: in MĂŒnchen. Rund ums NFL Munich Game 2024 zwischen den New York Giants und Carolina Panthers traf sich die Steelers Nation Germany in einer legendĂ€ren MĂŒnchner FuĂballkneipe, dem Stadion an der SchleiĂheimer StraĂe, um gemeinsam das Deutschlandspiel sowie das Topspiel der Steelers gegen die Commanders zu verfolgen.

Die Stimmung in der Bar war ĂŒberragend â und der Steelers-Sieg der perfekte Ausgang eines schönen Football-Sonntags mit Freunden in Schwarz-Gold.
Gigantische Watchparty in Mexiko
Nicht nur in Washington und MĂŒnchen erschien die Steelers Nation in voller StĂ€rke, um das Team anzufeuern, sondern auch in Mexiko. Die jĂ€hrliche "Siempre Steelers"-Watchparty fand dieses Jahr erstmals in Monterrey statt, nachdem 2022 und 2023 Mexiko-Stadt der Veranstaltungsort war.

Ăber 2.000 Fans fĂŒllten die Arena in der Innenstadt von Monterrey und sorgten mit ihren Terrible Towels fĂŒr ein Meer aus gelben HandtĂŒchern. Inzwischen zur Tradition bei den internationalen Watchpartys des Teams geworden: Die AtmosphĂ€re glich der eines Heimspiels im Acrisure Stadium. Die Fans konnten Live-Musik und Unterhaltung genieĂen, offizielle Steelers-Fanartikel kaufen und neben dem Spiel auch das Rahmenprogramm genieĂen, das im Stadion in Pittsburgh gezeigt wurde.
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