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Das sind die besten Steelers aller Zeiten

Wer an die Pittsburgh Steelers denkt, dem kommen sofort Super-Bowl-Titel in den Sinn – die vier aus den 70ern oder die zwei im 21. Jahrhundert. Dass die schweren Zeiten, lange bevor die Steelers zu einem der erfolgreichsten NFL-Teams wurden, inzwischen längst in Vergessenheit geraten sind, liegt an den Men of Steel, die der damalige Cheftrainer Chuck Noll ab 1969 in die Stadt holte – und an denen, die Jahrzehnte später in ihre Fußstapfen getreten sind.

29 Steelers sind heute Teil der Pro Football Hall of Fame – und einige weitere auf bestem Weg dorthin. Es würde den Rahmen sprengen, hier auf alle 29 im Detail einzugehen. In der zweiten Episode von “Männer aus Stahl”, dem offiziellen deutschen Steelers-Podcast, widmen wir uns diesem Thema ausführlicher. Dieser Artikel beschränkt sich deshalb auf eine kleine Auswahl der größten Steelers aller Zeiten. Sechs Titel – sechs Spieler.

Running Back Franco Harris (1972-1983)

Wenn die Rede ist von Steelers Football, dann darf dieser Name nicht fehlen: Franco Harris. Denn er steht als Running Back für die Identität des Teams aus Pittsburgh – den Gegner mit dem Laufspiel zermürben, Hit für Hit wegstecken und Ball wie Uhr kontrollieren. Harris war mit seiner Größe und Masse dafür der ideale Spieler. Er umkurvte Gegner nicht nur, sondern lief geradezu durch sie hindurch.

A 2019 regular season game between the Pittsburgh Steelers and the Seattle Seahawks on Sunday, September 15, 2019. The Seahawks defeated the Steelers 28-26.

Bekannt ist Harris vor allem für seine Immaculate Reception, von der er dir im Podcast ausführlich erzählen wird. Aber nicht nur dieser eine Catch, der 1972 die Erfolgsjahre der Steelers einleitete, ist erwähnenswert. Am Ende seiner Karriere hatte der amerikanisch-italienische Running Back in 173 Partien unglaubliche. Kein Wunder, dass Harris bei den Fans – insbesondere bei "Franco's Italian Army", seiner persönlichen Fangruppe – beliebt war und quasi ein Abonnement auf den Pro Bowl hatte. Neunmal gehörte der Hall of Famer zum All-Star-Team der Liga.

Quarterback Ben Roethlisberger (2004-heute)

Als Big Ben am 5. Februar 2006 trotz zweier Interceptions den Super Bowl XL mit den Steelers gewann, war er mit seinen 23 Jahren der jüngste Quarterback aller Zeiten, der die Vince Lombardi in den Himmel streckte. Bereits in seinem zweiten Profi-Jahr war er auf dem Höhepunkt angekommen. Es folgten viele weitere erfolgreiche Spielzeiten, in denen er im Stile eines uneinstürzbaren Turms hinter seiner Offensive Line die Massen begeisterte und 2012 bzw. 2013 die Franchise-Rekorde für die meisten Passing Yards und Passing Touchdowns von Terry Bradshaw brach.

Pittsburgh Steelers quarterback Ben Roethlisberger (7) during a regular season game between the Pittsburgh Steelers and the Washington Football Team, Monday, Dec. 7, 2020 in Pittsburgh, PA. The Steelers lost to Washington 17-23. (Caitlyn Epes / Pittsburgh Steelers)

Der zweimalige Super-Bowl-Champion Ben Roethlisberger ist mit heute 39 Jahren nicht mehr allzu weit entfernt von seinem Karriereende. Dass bald darauf die Einladung in die Hall of Fame folgen wird, ist in den Augen der meisten Experten unbezweifelt.

Safety Troy Polamalu (2003-2014)

Er darf mit seinem wehenden, lockig-schwarzen Haar natürlich nicht fehlen. So fröhlich und freundlich sich Troy Polamalu abseits des Spielfelds auch präsentierte, auf dem Rasen war er ein aggressiver, zerstörerischer Verteidiger. In dem Safety verschmolzen genau die Eigenschaften, die einen Hall of Famer ausmachen: Improvisationskunst, Geschwindigkeit und Reaktionsschnelligkeit.

Wäre Gedankenlesen tatsächlich möglich, würde man Polamalu vielleicht als den Erfinder dieser Fähigkeit bezeichnen. Immer und immer wieder ahnte der Amerikaner samoanischer Abstammung während seiner zwölfjährigen Karriere in Pittsburgh den nächsten Spielzug oder Snap des Gegners voraus und reagierte darauf dann mit einem artistischen Flugtackle oder Sprung über die Line of Scrimmage. 

Das Ergebnis: zwei Super-Bowl-Titel, eine Auszeichnung zum Defensive Player of the Year 2010 sowie 32 Interceptions, zwölf Sacks, fünf Touchdowns und viele weitere individuelle Auszeichnungen. Nur einen Moment sah Polamalu vielleicht nicht sofort kommen: Den, als David Baker, Präsident der Pro Football Hall of Fame, an seiner Tür klopfte, um ihm von seiner Aufnahme in die Ruhmeshalle zu erzählen.

Quarterback Terry Bradshaw (1970-1983)

Hätte es einen perfekteren Spielmacher für das Team aus Steel City geben können? Wohl kaum. Terry Bradshaw war tough, furchtlos und ein echter Anführer. Mit dieser Einstellung brachte er vier Super-Bowl-Titel nach Pittsburgh, zwei davon als MVP des Endspiels. Dabei lief nicht immer alles rund in der Karriere des Quarterbacks. 1974 verlor er zu Beginn der Saison seinen Stammplatz, ehe er noch in selbigem Jahr erstmals den Super Bowl gewann.

Besonders in den frühen Jahren seiner Karriere fußte der Erfolg der Steelers auf einem dominanten Laufspiel und einer starken Defensive, während Bradshaw verwaltete. Erst als die Liga die Regeln so änderte, dass das Passspiel einfacher wurde, wurde Pittsburgh das Team des Quarterbacks. Franco Harris beschreibt sein Team in "Männer aus Stahl" als eines, das den Wandel in der NFL einfach mitging und sich anpasste, um erfolgreich zu bleiben. Bradshaw tat das ganz besonders, wurde 1978 sogar MVP und Spieler des Jahres in der Liga.

Linebacker Jack Lambert (1974-1984)

Hufeisenbart, fehlende Zähne und ein grimmiger Blick – das war Jack Lambert. Gepaart mit seiner Vorliebe, gegnerische Angreifer mit schlechter Laune und größter Brutalität in den Boden zu stampfen, waren das Attribute, die den Spitznamen "Graf Dracula mit Stollenschuhen" zum Programm machten.

Elf Jahre lang wütete der Hall of Famer Lambert bei den Steelers. Unvergessen: Im Super Bowl X verteidigte er seinen Kicker Roy Gerela gegenüber dem trashtalkenden Cowboys-Safety Cliff Harris und rammte ihn so zu Boden, das anschließend das Momentum kippte. Die Aktion war eine Initialzündung für Pittsburgh, das danach einen Rückstand in den Sieg verwandelte.

Defensive Tackle Joe Greene (1969-1981)

Man mag sich nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn Cheftrainer Chuck Noll mit seinem ersten Pick als Steelers-Coach 1969 nicht diesen Defensive Tackle aus Texas ausgewählt hätte. "Mean" Joe Greene, der gemeine Joe, war das Fundament einer Defensive, die Pittsburgh in den 70ern zu vier Meisterschaften verhalf.

A 2019 regular season game between the Pittsburgh Steelers and the Los Angeles Rams on Sunday, November 10, 2019. The Steelers defeated the Rams 17-12.

13 Jahre dominierte der 1,93 große, 125 Kilo schwere Hüne für die Steelers die D-Line. Er erlebte die Zeiten mit, in denen das Team nur einen Saisonsieg einfuhr. Er zeigte aber schon da als Rookie of the Year, dass er fähig war, den Umbruch mitzugestalten. Innerhalb von drei Jahren wurde Pittsburgh zu einem der besten Teams der Liga. Auf die Defensiv-Säule Greene folgten Ernie Holmes, Dwight White und L.C. Greenwood – der Steel Curtain, der eiserne Vorhang, war geboren.

Der Defensive Tackle hasste es, zu verlieren. Und deshalb verlor er selten. Die Steelers dominierten die 70er wie kein anderes Team, sie taten das maßgeblich wegen Greene. Zehn Pro Bowls, zwei Auszeichnung als Defensive Player of the Year und schließlich die Aufnahme in die Hall of Fame im Jahr 1987 stehen nur für einen Bruchteil dessen, was Joe Greene für die Steelers geleistet hat. 

Bis heute ist er einer von nur zwei Spielern, deren Trikotnummern die Steelers offiziell nicht mehr vergeben. Der andere? Ernie Stautner, ein im bayerischen Prienzing geborener D-Liner, der von 1950-1963 in Pittsburgh spielte. Seine Geschichte kannst du hier nachlesen.

stautner

Honorable Mentions: Nicht aufgeführt, aber unvergessen

Stautner und die oben genannten Spieler sind nicht die einzigen Legenden, die die Erfolgsjahre der Steelers prägten. Center "Iron Mike" Webster (1974-1988) führte mit seinem aufopferungsvollen Einsatz eine Offensive Line an, die jedem Running Back das Laufen versüßte. Webster starb 2002 im Alter von 50 Jahren.

Check out photos of Steelers' Hall of Famer Mike Webster

Wide Receiver Hines Ward (1998-2011) war vielleicht der beste Blocking Receiver seiner Generation und führt die Franchise-Bestenlisten bis heute nach Catches, Yards und Touchdowns an. Linebacker Jack Ham (1971-1982), der andere Jack, sammelte für seine Position äußerst ungewöhnliche 32 Interceptions. Und Cornerback Rod Woodson (1987-1996) leistete hinter dem Steel Curtain im Backfield Schwerstarbeit gegen die besten Receiver der Liga, denen er regelmäßig die Bälle vor der Nase wegschnappte und zum Pick Six in die Endzone trug (12-mal, NFL-Rekord).

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